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Geschichten rund um die Alte Ziegelei & die Umgebung

Hier möchten wir Ihnen Aktuelles rund um die Alte Ziegelei mitteilen. Ob Sonderangebote, Neuheiten oder schlicht Veränderungen. Hier bekommen Sie mit, wenn sich etwas ändert!

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Unser März-Schneemann

März 13th, 2023|0 Comments

Damit haben wir nicht mehr gerechnet ! Tatsächlich fiel über Nacht so viel Schnee, dass wir einen Schneemann bauen konnten. Hans meinte: "Kaum zu glauben aber war, der erste richtige Schnee in diesem Winter und [...]

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Geschichte

Von Besatzern, Brennöfen und einer List

Die Alte Ziegelei liegt zwischen Röbel an der Müritz und dem kleinen Dorf Solzow. Der alte Landweg, gesäumt von Kastanien, wurde im Jahr 2010 zur Allee des Jahres (BUND) erklärt.

Im Mai 1724 hatte die Stadt Röbel/Müritz einen großen Stadtbrand, wobei über 120 Häuser zerstört wurden.Da nun sehr schnell Ziegel benötigt wurden und auch keine Strohdächer mehr gebaut werden durften, beschloss der damalige Stadtrat des Ackerbaustädtchens am Stadtrand eine Ziegelei zu bauen. Somit entstand noch im Jahre 1724 der Ziegelbrennofen, (Altdeutscher Kammerofen), ein Wohnhaus, ein Stall, eine Scheune und ein Pferdegöpel.

Zunächst einmal beschäftigte die Stadt einen Zieglermeister und mehrere Tagelöhner. 1844 ersteigerte der Zieglermeister Wilhelm Groth mit einer Erbpacht zum Preis von jährlich 570 Thaler die Ziegelei und das Gosenow, heute Landschaftsschutzgebiet, von der Stadt Röbel.

Dort wurde der Lehm abgebaut und mit Loren an die Verarbeitungsstätte auf die Ziegelei befördert. Im Pferdegöpel wurde der Lehm zerkleinert, um anschließend zu Ziegeln verarbeitet zu werden. Im Bild links sehen Sie die Ruine dieses Pferdegöpels — die Natur erobert sich ihren Raum zurück!

Ein einmaliges technisches Denkmal

1856 wurde die Ziegelei mit einem industriellen Ziegelbrennofen (Casseler Ziegelflammofen, 1827 von Ing. Carl Anton Henschel aus Kassel patentiert, siehe Abbildung auf der linken Seite), einem größeren Stallgebäude, einem Trockenschuppen für die ungebrannten Ziegel, erweitert und blieb bis 1945 in Betrieb.

Das Wohnhaus von 1724 wurde vergrößert und umgebaut und war bis 1988 in Besitz der Familie Wilhelm/Rudolf/Hermann Groth. Teilweise beschäftigte die Ziegelei bis zu 30 Arbeiter.

Da es sich um eine industrielle Anlage zur Ziegelproduktion handelte, wurden die noch übrig gebliebenen Familienmitglieder, die damaligen Besitzer der Ziegelei, Hermann Groth, von Beruf Ornithologe und seine beiden Schwestern, von der russischen Besatzungsmacht in eine kleine Wohnung nach Röbel/Müritz zwangsumgesiedelt.

Hier sehen Sie verschiedene Fundstücke, die wir bei unseren Arbeiten auf dem Gelände der „Alten Ziegelei“ fanden.

Die List des Hermann Groth & die goldene Zukunft der Alten Ziegelei

Die Russen wollten die Ziegelherstellung selbst übernehmen. Hermann Groth jedoch hatte die Esse des Kasseler Ofens so manipuliert, dass, als die Besatzer ihren ersten Brand fahren wollten, diese einstürzte. Die Russen machten sich wieder “vom Acker” und somit konnte Hermann Groth mit seinen beiden Schwestern wieder in das Haus zurück.

1994 erwarben die Kunstmaler Hans und Monika Schott die “Alte Ziegelei”. Die ersten Jahre verbrachten Sie mit der Sanierung und Restaurierung des Wohnhauses, wobei Sie jedoch darauf achteten, dass das “Alte” erhalten blieb und mit dem “Neuen” in Einklang brachten.

Im Wohnhaus (1724/umgebaut 1856) befindet sich heute das Atelier, die kleine Sommergalerie und die Wohnung des Künstlerehepaares Hans und Monika Schott. 2001 beschlossen sie, das historische Anwesen auch für andere Menschen zugängig zu machen und bauten das Stallgebäude (1856) zu Ferienwohnungen aus.